Lernen Sie, wie man lächelt!

Die Beziehungen zwischen Fahrgästen und Mitarbeitenden des ÖPNV sind sehr unterschiedlich und manchmal auch intensiv.

War das immer so? Wie ging man früher miteinander um?  Die Kulturhistorikerin Silja Laine erzählt die Geschichte von „Ryhtiliike“, einer der einflussreichsten und längsten Kampagnen in Finnland.  

Die Kampagne begann 1949, als im Nachkriegsfinnland noch Mangel herrschte. Mit Blick auf die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele in Helsinki (1952) sollten die Menschen zu einem besseren Verhalten in der Öffentlichkeit bewegt werden. Grundsätzlich ging es darum, eine neue Etikette für eine neue Gesellschaft zu entwickeln, die egalitärer, aber auch kommerzieller war. 

Auch die Mitarbeitenden in den Verkehrsbetrieben mussten sich neue Umgangsformen aneignen. Das Fahrpersonal musste die Regeln des modernen Kundenservice lernen: freundlich sein und kommunikativ und lächeln! Die Ryhtiliike-Kampagne enthält Anweisungen für die Kommunikation und Anschauungsmaterial wie etwa Poster, die in Bahnhöfen, aber auch in den Zügen und Straßenbahnen ausgehängt wurden.

Silja LAINE

Kulturhistorikerin, Projektwissenschaftlerin an der Åbo-Akademi-Universität, Turku (Finnland).

 

Silja LAINE

Kulturhistorikerin, Projektwissenschaftlerin an der Åbo-Akademi-Universität, Turku (Finnland).